Kopfschmerzen und Migräne

Kopfschmerzen gehören zu den häufigsten Beschwerden der Menschheit. Mehr als 20% der Bundesbürger leiden unter häufig wiederkehrenden Kopfschmerzen.

Bei einer Befragung in den USA erklärten 80.000 von 100.000 Personen, im vergangenen Jahr einmal an Kopfschmerzen gelitten zu haben. 24.000 Personen gaben an, während der letzten zwei Wochen ein Analgetikum wegen Kopfschmerzen eingenommen zu haben.

Ursachen für Kopfschmerzsyndrome

Kopfschmerzsyndromen kann ursächlich eine organische Störung, ein biopsychosoziales Problem, eine biochemische Disharmonie oder aber ein intrapsychischer Konflikt zugrunde liegen. Aus diesem Grunde sollte jeder Kopfschmerzpatient sehr gründlich neurologisch untersucht werden.

Erst nach einer exakten schulmedizinisch-neurologischen Diagnostik einschließlich einer umfassenden neurologischen Untersuchung (siehe Neurologische-Untersuchung) sollte eine diagnosebezogene Behandlung des Kopfschmerzsyndroms erfolgen.

Nur mit spezifischen neurologischen Untersuchungstechniken (direktionelle und transcranielle Dopplersonografie, EEG, evozierte Potenziale) lassen sich mögliche Erkrankungen im Bereich des Schädelinneren ausschließen.

Es gibt über 100 Formen von Kopfschmerzen

Die internationale Kopfschmerzgesellschaft unterscheidet in ihrer 1988 veröffentlichten Klassifikation von Kopfschmerzen über 100 Kopfschmerzformen.

Migräne und Spannungskopfschmerzen sind eine häufig gestellte Diagnose. Aber auch alle anderen Erkrankungen des Schädelinneren können zu Kopfschmerzsyndromen führen, wie z.B.:

  • akute Hirnblutungen
  • akute venöse Embolien wie die großen Sinusvenen
  • akute schwere Durchblutungsstörungen des Gehirns und Vorläufer eines Schlaganfalles (TIA, vgl. Durchblutungsstörungen, Schlaganfälle)
  • Blutungen nach Schädel-Hirn-Traumata oder auch nach Bagatell-Traumata
  • Hirntumoren
  • entzündliche Prozesse im Gehirn.

Ganz wesentlich ist, dass immer an das Vorliegen von Gefäßmissbildungen, d. h., arteriovenösen Malformationen als mögliche potenzielle Ursache lebensbedrohlicher Blutungen gedacht werden muss.

Aus diesem Grunde ist eine umfassende neurologische, differentialdiagnostische Abklärung der Kopfschmerzen unerlässlich und sollte immer Grundlage für jedes therapeutische Handeln sein.

Behandlung von Kopfschmerzen

In der Behandlung von Kopfschmerzformen sind dann jedoch ganzheitliche Behandlungsverfahren genauso gefragt wie schulmedizinische. Die Fülle von funktionellen Kopfschmerzsyndromen wie Kopfschmerzen bei Anspannung oder Migränekopfschmerzen werden oftmals schulmedizinisch nur unzureichend behandelt.

Schulmedizinische Therapie in Kombination mit psychotherapeutischen und naturheilkundlichen Verfahren, vor allem aber jedoch unter Anwendung der Kenntnisse der traditionellen chinesischen Medizin sollten Standard in der modernen Kopfschmerzbehandlung sein. Auch eine ernährungsmedizinische Beratung löst oftmals das Kopfschmerzproblem des Patienten.

Die traditionelle chinesische Medizin eröffnet wunderbare Methoden, Kopfschmerzen zu lindern und zu heilen. Hierzu zählen nicht nur die verschiedenen Akupunkturmethoden, sondern auch die konsequente Anwendung der Kenntnisse aus der chinesischen Diätetik sowie eine Fülle von Entspannungsverfahren.

Ein erfahrener schulmedizinisch und naturheilkundlich gebildeter Arzt wird dann sehr viele Parallelen und Zusammenhänge zwischen der chinesischen und psychosomatischen Denkweise finden.

So leiden viele Menschen, die sich oftmals sehr ärgern und mit ihrem Ärger nicht gut umgehen können, an schmerzhaften Muskelverspannungen und an Kopfschmerzen: In der chinesischen Medizin stellt die Muskulatur das Ausdrucks- und Perfektionsorgan der Wandlungsphase Leber dar, der in psychosomatischer Sicht Ärger und Zorn zugeordnet sind.

Wir bekommen Kopfschmerzen oder Migräne, „wenn uns eine Laus über die Leber läuft“ oder „wenn wir vor Ärger Galle spucken“. Die Emotion des Zornes und der inneren Erregung ist in der chinesischen Medizin der Wandlungsphase Leber mit dem Ausdrucks- und Perfektionsorgan Muskulatur zugeordnet.

Die Denkweise in der traditionellen chinesischen Medizin ist die Denkweise eines in sich geschlossenen Systems, das auf klaren Normkonventionen beruht.

Nahezu alle körperlichen und seelischen Symptome lassen sich nach Diagnose der 8 Leitkriterien im Kontext des Gesamtzusammenhanges auf der Basis der Kenntnisse der TCM herleiten und verstehen.

So wechseln Kopfschmerzpatienten oftmals in ihrer Verbindlichkeit zwischen totaler Anspannung und Verkrampfung im Sinne eines sich Zusammenreißens und alles noch unter Kontrolle haben einerseits und einem gewissen Suchtverhalten nach Kopfschmerztabletten auf der anderen Seite, was oftmals in einer chronischen Tabletteneinnahme zum Ausdruck kommt und mit einer Fülle weiterer medizinischer Probleme verbunden sein kann.

So konnte beobachtet werden, dass z.B. Migränepatienten vermehrt durch zu hohe Ansprüche an ihre eigene Leistungsfähigkeit Belastungen und Stressfaktoren auf sich nehmen, die Migräneattacken triggern können.

Das bezieht sich nicht nur auf Belastungen von außen, sondern auch auf emotionale Belastungen von innen, so z.B. ein Sich-Selbst-Permanent-Unter-Druck-Setzen, das möglicherweise sogar in früheren Kindheitsjahren internalisiert wurde.
Hier helfen Methoden der Psychotherapie und psychotherapeutischen Entspannungsverfahren wie das progressive Entspannungstraining nach Jacobsen und das autogene Training.

Aber auch das Behandlungsmodell des neurolinguistischen Programmierens kann sinnvoll angewendet werden und zu einer konsequenten Kopfschmerzlinderung führen.

In einer systematischen Verhaltensanalyse sollte der Arzt gemeinsam mit dem Betroffenen erforschen, welche spezifischen Reizbedingungen dem Kopfschmerzgeschehen zugrunde liegen. So können auch bestimmte Schlaf- und Essgewohnheiten deutliche Kopfschmerzattacken auslösen. Die Erkenntnisse aus der modernen Ernährungsmedizin müssen zur Anwendung kommen.

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die moderne Diagnostik und Therapie von Kopfschmerzen der Integration von schulmedizinischen, naturheilkundlichen, psychotherapeutischen und ernährungsmedizinischen Aspekten auf der Basis der traditionellen chinesischen Medizin bedarf.

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