Bupleurum gehört zur großen Familie der Umbelliferae (Doldenblütengewächse).
Es wird z.B. als sog. Meldearznei für eine Reihe von Leitbahnen und hat Bezüge zu vielen Funktionsweisen wie dem Funktionskreis Leber (Orbis hepaticus), dem Funktionskreis Gallenblase (Orbis felleus), dem Funktionskreis Herzbeutel (Pericardialis), dem Drei-Wärme-Bereich (Tricalorium).
Bupleurum gehört zur großen Arzneimittelgruppe der scharfen, kühlen, die Oberfläche öffnenden Arzneimittel und hat insbesondere eine – nach chinesischer Vorstellung – oberflächenbefreiende, fiebersenkende, antipyretische Wirkung und eliminiert Hitze. Das Leber-Qi wird reguliert und die Aufwärtsbewegung des Milz-Qi als wichtiger pathophysiologischer Faktor in der chinesischen Medizin (im Gegensatz zu Magen-Qi, das sich abwärts bewegen muss) wird unterstützt.
Bupleurum findet Anwendung bei allen Leber-Qi-Stagnationaprozessen, die sich u.a. an Schmerzen an den Rippenbögen, Schwindel, Tinnitus, Regelbeschwerden, Sehstörungen, emotionaler Labilität und Hitzewallungen äußern können. Jedoch auch bei absinkenden Milz-Qi-Prozessen, die sich in Müdigkeit, Analprolaps, chronischer Diarrhoe oder Uterus-Prolaps äußern können.
Bupleurum kommt in sehr vielen Rezepturen vor, so z.B. im Pulver der Heiteren-Ungebundenheit (Pulvis Serenitatis) oder chinesisch Xiao Yaosan oder aber im Großen Bupleurum-Dekokt (Da Cai Hu Tang) oder aber im kalten Extremitätenpulver (Sinisan).
Auch in der Psychiatrie bzw. in der Behandlung von psychiatrischen Störungen wie Reizbarkeit, Depressionsneigung, chronischer Mattigkeit, psychogenem Schwindel etc. findet Bupleurum eine hervorragende Anwendung.