Die frühzeitige Erkennung von Demenzen oder einer Alzheimer-Erkrankung kann von enormer individueller Bedeutung für den Patienten sein. Im Gegensatz zu früher verfügen wir heute über hochwirksame Medikamente, die in der Behandlung der Alzheimer-Erkrankung eingesetzt werden können und dem Menschen sein Gedächtnis zurückgeben.
Alzheimer beginnt kaum spürbar:
Eine leichte Vergesslichkeit, eine nachlassende Urteilsfähigkeit, Orientierungsprobleme, Sprachschwierigkeiten und eine zunehmende Geistesabwesenheit lassen ahnen, dass mit dem Betroffenen etwas nicht stimmt.
Dies nennen wir auch das erste Stadium der Erkrankung, der Anfang, an dem das Gehirn beginnt, zugrunde zu gehen. Auch der Betroffene spürt es, wird unruhig und ahnt, was auf ihn zukommt.
Diese Symptome gehen oftmals mit einer grundängstlichen und grundaggressiven Stimmung einher. Doch mit dieser Angst wird der Betroffene oftmals allein gelassen und Bemerkungen seinerseits, vergesslich zu werden, werden oftmals auch anlässlich eines Arztbesuches nicht Anlass zu weiterer differentialdiagnostischer Untersuchung.
Nur ein erfahrener Arzt kann in dieser frühen Phase der Krankheit einen dementiellen Abbauprozess des Gehirnes von einer Depression differentialdiagnostisch unterscheiden.
Eine Fülle von neurologischer Diagnostik ist notwendig, um die Frühsymptome eines Alzheimers rechtzeitig zu erkennen und sofort zu handeln. Die neurologischen Wissenschaften haben in den letzten Jahren Exorbitantes in der Alzheimer-Therapie geleistet.
Leider wird diesem Problem noch nicht genug ärztliche Aufmerksamkeit geschenkt. Ein weiteres Problem stellt sich in der Analyse der Kosten einer modernen Alzheimertherapie.
- Mehr als 6 % der Bevölkerung im Alter von 65 Jahren sind an Alzheimer erkrankt.
- Aktuell leben in Deutschland über 1,2 Millionen Demenzkranke.
- 5 % aller 65-jährigen erkranken an Alzheimer.
- 10 bis 12 % aller 75 – jährigen erkranken an Alzheimer.
- 24 % aller 80-jährigen erkranken an Alzheimer, d.h., jeder vierte 80-jährige Bewohner unseres Landes hat eine Alzheimer-Demenz.
- Die Erkrankungshäufigkeit steigt steigendem Lebensalter.
Im Jahre 2040 jedoch wird der Anteil der über 60-jährigen 36 % in unserem Land betragen, d.h., der Anteil der über 60-jährigen wird von jetzt 16 Millionen ungefähr 26 Millionen treffen. Davon werden 5 % an Alzheimer erkrankt sein.
Aus diesen gesundheitspolitischen Daten ergibt sich eine rasche Handlungsnotwendigkeit. Zu meiner großen Verwunderung trägt unser Staat diesem Problem m.E. bisher nur eingeschränkt Rechnung.
Zu einer soliden Alzheimer-Diagnostik zählen neben einer umfassenden Befragung des Betroffenen und seiner Angehörigen eine Fülle von weiteren Untersuchungen. Je nach Notwendigkeit müssen Gedächtnistests, bildgebende Verfahren, EEG -Untersuchungen und zur Differentialdiagnose auch andere neurologische apparative Untersuchungen (Dopplersonografie, evozierte Potentiale) durchgeführt werden. Erst die Synthese aller Befunde erlaubt eine genaue Diagnosestellung. Ist die Diagnose einmal gestellt, sind sofortige moderne Behandlungsschritte wie die Behandlung mit Acetylcholinesterasehemmern einzuleiten.
In Deutschland verfügen wir über alle modernen Möglichkeiten der rechtzeitigen Erkennung des Alzheimer-Syndroms wie seiner Behandlung. Leider scheitern diese Bemühungen oftmals an finanziellen Begrenzungen im System der Krankenkassen, Leistungs- und Medikamentenbudgets hindern oftmals die Ärzteschaft an einer soliden Diagnostik und Therapie.
Die rechtzeitige Früherkennung eines Alzheimer-Syndroms ist jedoch für den weiteren Verlauf der Erkrankung ausschlaggebend. Ein individueller Brain-Fit-Test kann Ihnen helfen, Ihr Risiko individuell einzuschätzen (IGEL).