So läuft eine neurologische Erstuntersuchung in der Regel ab:
Die Untersuchung beginnt im Sprechzimmer. Sie beschreiben Ihre Beschwerden. Eine möglichst genaue Schilderung der Symptome (Was genau verspüren Sie?) und des zeitlichen Ablaufs (…seit wann, …wie oft?) sind für die Untersuchenden wichtig. Sie werden gebeten, sich zu entkleiden, die Unterwäsche können Sie in der Regel anbehalten, die Strümpfe müssen Sie ausziehen. Dies ist für eine komplette neurologisch-psychiatrische Untersuchung erforderlich, die bei der Erstvorstellung immer durchgeführt wird, auch wenn Sie beispielsweise Ihre Beschwerden nur am Kopf oder an der Hand haben. Die neurologisch-psychiatrische Untersuchung wird ergänzt durch bestimmtes gezieltes Nachfragen nach den Prinzipien der Traditionellen Chinesischen Diagnostik einschließlich des Zungenbefundes. Es entsteht ein erster Eindruck vom Gesamtbefinden des Patienten.
Der körperliche Befund
Zuerst werden Sie im Stehen untersucht. Der Gleichgewichtssinn und die Bewegungskoordination werden geprüft. Danach fordere ich Sie auf, sich hinzulegen. In entspannter Rückenlage erfolgt zuerst die Untersuchung der 12 Hirnnerven einschließlich von krankhaften Augen-Bewegungsmustern, des Gefühls im Gesicht und der muskulären Versorgung des Kopfes sowie der Befindlichkeit des Nackens. Es folgen die Prüfungen der Reflexe und der Oberflächen- und Tiefensensibilität an Armen und Beinen.
Bei z.B. Rückenbeschwerden oder Symptomen in Armen und Beinen werden u.a. Muskelfunktionsprüfungen durchgeführt. Die Untersuchung eines jeden Muskels an Armen und Beinen erlaubt einen diagnostischen Rückschluss über den Zustand der zugeordneten spinalen Nervenwurzel. Dies ist insbesondere bei der neurologischen Diagnostik von Bandscheibenerkrankungen unverzichtbar. Bei Bandscheibenvorfällen hängt das weitere therapeutische Vorgehen von den Ergebnissen der detaillierten neurologischen Erstuntersuchung ab. Danach kann entschieden werden, ob der Patient konservativ (Akupunktur, Naturheilverfahren und physikalische Therapie) oder operativ behandelt werden muss.
Abschließend erfolgt das Prüfen des Babinski-Zeichens durch ein etwas unangenehmes Kratzen an den Fußsohlen.