Traditionell chinesische Arzneimittel – erste Textbücher zu den chinesischen Arzneimitteln mit Beschreibung einzelner Heildrogen gehen ungefähr auf das 2.Jh. v.Chr. zurück. Die älteste wissenschaftliche Quelle, die bereits eine sehr differenzierte Darstellung von Arzneimitteln erhält, ist das Werk “Wu Shi Er Bingefang” aus dem 2. Jh. v.Chr.
Im 1. Jh. n.Chr. hat der chinesische Arzt Shen Nong den Klassiker der Arzneikunde des Shen Nong verfasst. Dieses Werk gilt als Grundstein aller danach zusammen gestellten Marteriae medicae.
Eine sehr wesentliche Rezepturensammlung, in der sich das gesammelte Wissen vieler vorangegangener Jahrhunderte vereint, stellt das Shang Han Lun (übersetzt “über Kälte indizierte Erkrankungen”). Dieses Werk wurde im 2. Jh. n. Chr. von Zhang Zhong-Jing verfasst und enthält 100 Rezepturen. Der Autor Zhang Zhong-Jing gilt als erster Rezeptbuch-Autor und verwendet das sogenannte 6-Schichten-Modell.
Während der Tang-Dynastie von 618 – 907 n. Chr. und der Song-Zeit von 960 – 1279 n.Chr. wurde die Gesundheitspolitik in China staatlich gefördert, so dass eine Fülle von großen Arznei- und Rezeptur-Büchern entstehen konnten.
Im 8. Jh. n. Chr. verfasste Wang Dao das Werk “Waitai Biyao” (auf Deutsch “Unentbehrliches von der äußeren Terrasse”), das eine damalige Gesamtübersicht über die damalige Rezeptkunde bot. Im Jahre 992 entstand ein noch umfassenderes Werk von Wang Huai Yin mit dem Namen “Taiping Sheng Hui Fang” oder aber “Rezepte der kaiserlichen Güte aus der Taiping-Zeit”.
Hier waren 16.834 Hausmittel und mündlich überlieferte Rezepte der damaligen Zeit zusammen gefasst.
Auf eine weitere detaillierte historische Entwicklung der chinesischen Arzneimittellehre verzichte ich hier und nehme lediglich noch auf das Jahr 1117 Bezug, in der die kaiserliche medizinische Akademie das “Gesamtverzeichnis der Hilfestellung” herausgab. Hier wurde das gesamte damals bekannte Wissen zusammengefasst. Dieses Werk erhielt ungefähr 20.000 Rezepturen.